Gottes Führung im alltäglichen Leben zu erkennen ist nicht immer einfach. Es erfordert Übung und Glauben, seine Stimme unter all den anderen Stimmen zu erkennen. Dieser Artikel räumt mit zwei Mythen auf und verweist auf den, mit dem die Führung funktioniert: der Heilige Geist.
Wie können wir Gottes Führung erkennen?
Mose hatte es da leicht, nicht wahr? Verwundert steht er vor einem brennenden Dornbusch („Hääh, warum verbrennt der nicht?“), als ihn eine Stimme direkt anspricht: „Mose, Mose!“ (2. Mose 3,4)
Wer diese alten Schinken wie „Die 10 Gebote“ mit Charlton Heston kennt, der bekommt den Eindruck, dass Gott offensichtlich in einem tiefen Bariton spricht, und zwar in einer Lautstärke, dass es dem Angesprochenen kaum möglich war, ihn nicht zu hören. Er müsste schon schwerhörig sein oder auf seinen Ohren sitzen.
War das wirklich so?
Und wenn ja, ist das heute auch noch so?
Das wäre ein schöner Schreck! Stell dir vor, du läufst nichts ahnend durch die Stadt und als du an einer wunderschönen Kirche vorbeikommst, die du nebenbei gesagt nicht einmal bemerkst, quatscht dich plötzlich aus einem glimmenden Zigarettenstummel eine tiefe, laute Stimme an: „Du! Ja, duuuuu!“ Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich wäre schön erstaunt und würde vermutlich nach der versteckten Kamera suchen …
Also, die beiden Fragen von gerade eben dürfen wir getrost verneinen.
Und zwei Dinge wollen wir für heute festhalten:
Erstens: Gott brüllt nicht, seine Stimme ist leise
Gott hat es nicht nötig, uns durch seine Lautstärke zu überzeugen.
Er ist über-mächtig, mega-präsent und durch-dringend, aber deshalb ist er nicht laut. Im Gegenteil. In der Bibel lesen wir:
„Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der HERR war nicht in dem Feuer. Und nach dem Feuer kam die Stimme eines sanften Säuselns. Und es geschah, als Elia dieses hörte, da verhüllte er sein Angesicht mit seinem Mantel, und er ging hinaus und trat an den Eingang der Höhle. Und siehe, da kam eine Stimme zu ihm, die sprach: Was willst du hier, Elia?“
(1. Könige 19,12—13; Schlachter 2000)
So ist Gott!
Und wer Ohren hat, der höre! Es liegt an uns, ob wir ihn hören. Ob wir ihn hören wollen, ob wir ihn erkennen und uns seiner Stimme öffnen.
Auch Jesus tritt die Tür zu deinem Lebenshaus nicht ein, er klopft an. Die Neue Genfer übersetzt diese Stelle für mich am schönsten:
„Merkst du nicht, dass ich vor der Tür stehe und anklopfe? Wer meine Stimme hört und mir öffnet, zu dem werde ich hineingehen, und wir werden miteinander essen – ich mit ihm und er mit mir.“
(Offenbarung 3,20; NGÜ)
Ich liebe diesen Vers.
Wie oft stellt Jesus mir diese Frage …
…
Wie oft muss er mir diese Frage stellen? Und immer mit dieser wundervollen Verheißung, immer wieder neu und wie beim ersten Mal, immer in Liebe.
Mit einem Bruder hatte ich mal über dieses Thema gesprochen und er meinte: „Na klar kann Gott auch laut rufen und dich unsanft rütteln. Aber dann hat er vorher unzählige Male bei dir geklopft und dich angesprochen, du hast es aber einfach nicht geschnallt …“
So ist es wohl.
Zweitens: Gott spricht nicht von ausserhalb, er spricht in dir mit dir
Man könnte denken, Gott kommt „von ausserhalb“ auf uns zu.
Doch es ist anders. Um Gott hören zu können, brauchst du nicht so sehr deine physischen Ohren, diese Gebilde, die aussen an deinem Kopf pappen. Du brauchst die „inneren Ohren“, die innere Antenne, du brauchst den Heiligen Geist.
Gott spricht durch den Heiligen Geist zu dir.
Der Geist ist es, der dich innen drin anspricht und dich führen und leiten möchte. Es ist eine sanfte Stimme, man muss sich an ihr Vorhandensein und ihr Sprechen gewöhnen.
Diese Gewöhnung geht wie immer klein los: sowohl das Erkennen als auch das Gehorchen.
Typisches Beispiel für diese Stimme gerade am Anfang: Plötzlich musst du an jemanden denken, den du lange nicht gesehen hast oder den du jetzt so gar nicht auf dem Plan hast. Forsche dem Gedanken nach! Lass ihn nicht einfach vorübergehen. Hast du ein „warmes“ Gefühl, spürst du ein gewisses „Drängen“, dieser Person zu schreiben oder sie anzurufen?
Tu’s!
Du hast nichts zu verlieren und alles zu gewinnen.
„Hallo, ich musste gerade an dich denken, ist alles okay bei dir?“
Eine WhatsApp-Nachricht mit diesem Text kann schon reichen. Möglicherweise darfst du erleben, dass sich wunderbare Dinge daraus entwickeln.
Und du hast IHM gehorcht!
Glaube mir, das bleibt nicht ohne Folgen.
Der HERR möchte durch dich wirken. Und er nutzt dafür den Heiligen Geist, der in dir ist.
Lass dir das nicht entgehen!
Der Jesus-Journalist ✍🏻