Ein König kommt selten allein

Der Löwe mag der König der Tiere sein, doch er sollte diese Stellung nicht überstrapazieren. Das gleiche gilt für uns Menschen, auch wenn Gott selbst uns sagt, dass wir die Krönung der Schöpfung sind. Lass uns nicht vergessen: Diese Aussage ist eine Aufforderung zur Demut, nicht zum Stolz.

Es war einmal ein Löwe, der hielt sich für etwas ganz Besonderes.

Dieser Löwe war fest überzeugt, er sei der König der Tiere. Er hielt sich für die wildeste Bestie und gleichzeitig das eleganteste Geschöpf, das je auf Erden lebte. Er ist der Wichtigste, die unangefochtene Nummer Eins, der Herrscher …

Eines Tages stolziert der Löwe auf der Suche nach ein wenig Huldigung durch den Dschungel. Sein Ego braucht Zuspruch, er ergötzt sich am scheuen Erkennen seiner Majestät und der anschließenden demutsvollen Ehrfurcht der Tiere. 

Ein Tiger lässt diese Demut vermissen. Nachlässig geht er an dem Lösen vorbei und scheint ihn gar nicht wahrzunehmen. Das geht überhaupt nicht! Wütend schnappt der Löwe sich den Tiger, nimmt ihn in den Würgegriff und knurrt ihn an: „Weißt du nicht, wer ich bin? Weißt du nicht, wer der König des Dschungels ist?“

Der Tiger kann kaum sprechen. Zitternd und bebend keucht er: „Du, o Löwe, bist der Herrscher des Dschungels!“

Grob stößt der Löwe den Tiger ins Unterholz und knurrt: „Merk es dir fürs nächste Mal!“

Kurz darauf trifft er einen Bären, der ihn als Hans-guck-in-die-Luft beinahe anstößt. Der Löwe packt ihn und nimmt auch den Bären in den Würgegriff: „Wer ist der König des Dschungels?“

Der Bär ist zu Tode erschrocken: „Du bist es, Löwe. Daran besteht kein Zweifel. Du bist der König des Dschungels.“ Missmutig ließ der Löwe den Bären laufen, nicht ohne ihm noch einen ordentlichen Tritt in den Hintern zu geben.

„Merk es dir für das nächste Mal!“

Kaum einhundert Meter weiter trifft der Löwe auf einen Elefanten. Der steht seelenruhig an einem Baum und zippt die Blätter von den Ästen. Dem Löwen schenkt er keinerlei Beachtung. Fuchsteufelswild baut der selbsternannte König sich vor dem Elefanten auf und fährt ihn mit einem wilden Knurren an: „Was fällt dir ein, weißt du nicht, dass der König des Dschungels vor dir steht? Wer ist das wildeste Biest der Wildnis?“

Der Elefant gibt keine Antwort. In aller Seelenruhe kaut er weiter.

Schließlich schluckt er den letzten Bissen herunter. Langsam dreht er den Kopf. Wütend und angriffslustig steht der Löwe vor ihm. Der Elefant mustert ihn einen kurzen Augenblick. Dann schwingt sein Rüssel nach vorn, er packt den Löwen, wirbelt ihn zweimal im Kreis herum und schleudert ihn mit Wucht gegen einen Baum.

Mühsam kommt der Löwe wieder auf die Beine. Blutend und humpelnd dreht er sich zum Elefanten um und sagt: „Hör mal, Mann, nur weil du die Antwort nicht kennst, ist das kein Grund, so grob zu werden!“

Ich finde das eine schöne Geschichte, die uns zeigt: 

Wir sollten vorsichtig sein, dass wir den Herrn nicht herausfordern, indem wir von ihm verlangen, dass er sich beweist.

Du musst damit rechnen, dass er es tatsächlich tut.

Der Jesus-Journalist ✍🏻

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