Die Macht, uns alle zu knechten

Sünde, was ist das? Manchmal fällt es schwer, dieses Wort zu fassen, seine Bedeutung und das Ausmass, das Sünde annehmen kann. Ich glaube, sie ist einfach da. Sünde ist eine allgegenwärtige Macht und Kraft, der wir Menschen wenig entgegenzusetzen haben.

Geld hat eine eigentümliche Macht.

Und es kann uns passieren, dass wir vergessen, wie allgegenwärtig diese Macht ist. Es kann passieren, dass wir uns etwas vormachen in Bezug auf unsere Motive. Dass wir unterschätzen, welchen Einfluss Geld in unserem Leben und in unserer Gesellschaft hat. Wie tief verwoben es mit unserem Leben ist und wie es alles durchdringt …

Heute möchte ich nur darauf hinaus, dass wir uns diese Tatsache wieder mal bewusst machen.

Vieles, fast alles, hängt am Geld: Lebensunterhalt, Status, Beziehungen, Selbstwertgefühl und natürlich auch unsere „Möglichkeiten“. Ist es ein Wunder, dass Geld unser Denken und unsere Entscheidungen beeinflusst?

 Eine wirksame Medizin besteht im Gebet:

Erforsche mich, Gott, und erkenne, was in meinem Herzen vor sich geht; prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Siehe, ob ich einen Weg eingeschlagen habe, der mich von dir wegführen würde, und leite mich auf dem Weg, der ewig Bestand hat!
(Psalm 139, 23–24; NGÜ)

An der Hand unseres HERRN bleiben wir auf dem richtigen Weg.

Hier noch eine kleine Geschichte über eine Frau, die freundlich grüßt, um dafür bezahlt zu werden. Oder IST sie einfach freundlich und wir denken nur, wir müssten sie dafür bezahlen?

Ich fürchte, auch im wahren Leben fällt es uns oftmals schwer, solche Dinge zu unterscheiden.

Wie wir die Motivation von anderen beurteilen hat sehr viel damit zu tun, was uns selbst antreibt.

Deswegen: beten nicht vergessen.

Geschichte: Was kostet ein „Guten Morgen“?

Jonah schlendert durch die Fußgängerzone.

Es ist ziemlich früh am Morgen. Nur wenige Menschen sind unterwegs. 

Plötzlich tritt eine Frau auf ihn zu.

„Junger Mann“, sagt sie, „ich wünsche Ihnen einen wunderschönen guten Morgen!“ Die Frau lächelt freundlich. Unverwandt blickt sie Jonah in die Augen.

„Ähhh, Danke.“ 

Jonah ist irritiert. Die Frau erweckt den Eindruck, als würde sie auf etwas warten. Fast rechnet er damit, dass sie ihm ein Blatt Papier mit einer dubiosen Nachricht unter die Nase hält. Ein Partei-Programm vielleicht, ein christliches Traktat, Werbung für den örtlichen Bioladen … etwas in der Art.

Die Frau sieht ihn an.

„Danke! Ich wünsche Ihnen auch einen schönen Tag.“

Mehr weiß Jonah nicht zu sagen. Seine Gedanken rasen. Beim besten Willen fällt ihm keine Frage ein, die er vielleicht stellen könnte.

Ist es nicht unfreundlich, jetzt einfach weiterzugehen?

Die Frau sieht ihn an.

Jonah spürt, wie sich Schweißtröpfchen auf seiner Kopfhaut bilden. Ihm wird siedend heiss. 

„Ähhh …“ 

Die Frau sieht ihn an.

Jonah greift nach seinem Portemonnaie und holt ein Zwei-Euro-Stück heraus.

„Hier … bitte schön.“

Die Frau lächelt, bedankt sich, nimmt das Geld und geht ihres Weges.

Jonah sieht ihr nach. Nur fünf Meter, dann ist sie um eine Ecke verschwunden. Doch ihre Stimme kann er noch hören: „Guten Tag, der Herr. Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen guten Morgen.“

Jonah wartet. 

Es dauert keine fünf Sekunden, da kommt ein sportlich wirkender Mann mit einem roten Rucksack um die Ecke. Gerade ist er dabei, sein Portemonnaie zu verstauen. Pfeifend geht er an Jonah vorbei.

Jonah schiesst eine Frage durch den Kopf: „Wie viel hat er wohl gegeben?“

Was kostet ein „Guten Morgen“?

Der Jesus-Journalist ✍🏻

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