Beleidigte Leberwürste in der Bibel 🌭

Es gibt Menschen, die wollen mit Gott nichts zu tun haben. Sie lehnen ihn ab und das ist natürlich ihr gutes Recht.

Doch warum sind sie beleidigt, wenn der HERR sich um die sorgt, die ihn lieben?

Heute habe ich das Buch Esra abgeschlossen.

Die letzten beiden Kapitel drehen sich thematisch um die Mischehe.

Eine kleine Randnotiz: Die deutsche Sprachpolizei lehnt diesen Begriff ab. Er beruhe auf der Rassentheorie und solle nur im geschichtlichen Zusammenhang verwendet werden (wenn überhaupt). Begriffe, die mir zum Austausch vorgeschlagen werden, lauten: bikulturelle, interreligiöse oder binationale Ehe. Davon passt allerdings keiner. Im Gegenteil: der Bibelvers, den wir heute lesen, meint alle drei Mischformen. Deshalb bleibe ich bei dem Begriff. Und er ist in keiner Form rassistisch gemeint, so wie auch die Bibel niemals und an keiner Stelle rassistisch ist …)

Was ist eine Mischehe in diesem biblischen Sinn? Nun ja, dem HERRN geht es vermutlich nicht um eine solche Mischung, wie sie zum Beispiel in meiner eigenen Ehe vorliegt: „Meine Frau ist aus dem Rheiderland und ich bin Ostfriese …“ Das ist ungefähr so wie bei den Bayern und den Franken: solange man nicht selbst in diesem Gebiet lebt, kann man die Animositäten nicht nachvollziehen und sie sind einem auch herzlich egal.

Natürlich kommt es auf etwas anderes an. Ein Vers in Esra bringt es auf den Punkt:

Deshalb sollt ihr eure Töchter und Söhne nicht mit ihnen verheiraten.
(Esra 9,12 a)

Aha, hier spricht Gott ganz klar ein Verbot der Mischehe aus. Er tut das auch noch an anderen Stellen der Bibel, neu ist das für die Juden also nicht. Doch der Vers geht weiter:

Ihr sollt ihre Freundschaft und ihr Wohlergehen auch in Zukunft niemals suchen.

Das ist eine Steigerung, oder wie empfindest du das? Die Israeliten sollen die nicht jüdischen Bewohner des Landes nicht nur nicht heiraten, sie sollen auch nicht ihre Freundschaft suchen. Oder ihr Wohlergehen.

Das ist hart, oder?

Da stellen sich einem „toleranten“ und „weltoffenen“ Zeitgenossen doch die Nackenhaare auf, oder?

Weißt du, der Vers ist an dieser Stelle noch nicht zu Ende. Es kommt noch ein Satz und dieser Satz liefert die Begründung, warum Gott nicht möchte, dass sein Volk sich mit den „Unreinen“ vermischt:

Denn ihr selbst sollt stark werden, den Ertrag des Landes genießen und es euren Nachkommen für alle Zeit weitervererben.

So, da haben wir’s. Gott möchte sein Volk schützen. Er möchte sein Bestes. Er möchte die Menschen, die zu IHM gehören und IHM zu Ehren leben, bewahren und stärker machen. So verstehe ich diesen Vers. Können wir Gott das vorwerfen? Können wir es ihm übel nehmen? Eine rhetorische Frage, zumindest für uns, die wir zu IHM gehören. Sauer kann doch nur der sein, der nicht zu Gott gehört, der ihn nicht liebt, der gottlos ist. 

Komisch, oder?

Es gibt Menschen, die wollen mit Gott nichts zu tun haben, aber sie sind beleidigt, wenn er die schützt, die ihn lieben.

Sie könnten es doch auch haben!

Gott will alle Menschen retten.

Und Jesus ist für alle Menschen gestorben.

Wir müssen uns bewusst machen: Dieser Vers Esra 9,12 sagt nichts GEGEN die Menschen, die Gott ablehnen. Aber er sagt etwas FÜR diejenigen, die ihn lieben. 

Hat das wieder etwas mit Verstockung zu tun? Mich beschäftigt das Thema sehr, denn es ist so unglaublich furchtbar, wenn ein Mensch verstockt wird und die Hand, die Gott ihm entgegenhält, nicht mehr sehen KANN. Diese Verhärtung des Herzens, wenn jemand immer wieder „Nein, nein, nein“ sagt und es dann eines Tages so ist, dass es ein JA für ihn nicht mehr geben kann.

Denk dran, lieber Leser, du bist womöglich die Hand, die Gott denen entgegenhält, denen du begegnest.

Mit diesem Gedanken schließe ich für heute.

Mit dem Thema allerdings sind wir noch nicht durch.

Im Gegenteil …

Der Jesus-Journalist ✍🏻

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