Dein Sonntag zeigt, was bei dir an erster Stelle steht

Jeder Lebensstil hat seine Gepflogenheiten, Rituale und „heiligen Zeiten“. Besonders hart umkämpfte Zeit ist der Sonntag und dort vor allem der Vormittag. Wie sehen deine Sonntage aus? Sie verraten dir viel über deine Prioritäten …

Nichts ahnend fahre ich zum Gottesdienst, als mir ein Rennrad-Fahrer entgegenkommt.

Fast ist er schon vorbei, da erkenne ich ihn: ein alter Kumpel von vor fünf bis sechs Jahren. Ich habe ihn ewig nicht mehr gesehen. Dabei haben wir früher jede einzelne Woche mehrere Stunden an zwei bis drei Tagen miteinander verbracht. Dann wurde es weniger. Und schließlich hörte es ganz auf.

Wir haben uns auseinander gelebt. Heutzutage erkennen wir uns kaum noch, wenn wir aneinander vorbeifahren.

Das ist schade.

Im Gottesdienst musste ich daran denken, wie das alles kam …

Zwei Lebensstile prallen aufeinander

Früher waren Janneke und ich in die Triathlon-Szene integriert.

Schwimmen, Fahrrad fahren und laufen, das sind gleich drei Sportarten auf einmal. Da bleibt es nicht aus, dass man seine Mit-Sportler mehrmals die Woche sieht, denn wer will schon immer allein trainieren?

Ich kann euch sagen: Triathleten sind ein eingeschworenes Völkchen. Da geht es um weit mehr als den Sport. Triathlon ist ein Lebensstil. Es gibt ein Marken-Bewusstsein, Techniken für alles Mögliche, Ernährungspläne und viele andere Dinge, die für einen Aussenstehenden nur schwer nachvollziehbar sind. Und die für unendlich Gesprächsstoff sorgen.

Es war eine schöne Zeit, die wir da hatten …

Unser „Ausstieg“ erfolgte mit dem gleichen zeitlichen Abstand wie auch unsere Bekehrung nach dem gleichen Muster: Nachdem wir Jesus in unser Herz gelassen haben, kam es langsam zur „Entfremdung“ mit den Sportkollegen. Die Gespräche über Zeiten, Kalorien und Wettkämpfe werden als immer „hohler“ wahrgenommen, immer oberflächlicher und immer weniger befriedigend.

Eines Tages muss sich jeder dann entscheiden: „Es ist Sonntag. Gehe ich zum Gottesdienst oder gehe ich zum Training?“

Sporthalle oder Gemeindehaus, Wald oder Kaffeeküche?

Eines geht nur. 

Wir haben uns beide für den Gottesdienst entschieden. Und spätestens mit dieser Entscheidung ändert sich die Beziehung zu den Mit-Sportlern, denn jetzt hast du es ganz klar bekannt:

Der Sport steht für mich nicht mehr an erster Stelle. Gott steht an erster Stelle.

Viele können damit schlecht umgehen …

Der christliche Lebensstil kann (fast) alles in sich integrieren 

An all dies musste ich denken, während ich im Gottesdienst sitze. Es ist schade, dass es so „enden“ musste und wir zu den Menschen aus unserer „aktiven Zeit“ fast keinen Kontakt mehr haben.

Und ich stelle mir die Frage: „Musste es denn tatsächlich so enden? Warum habe ich das zugelassen?“ 

Es ist so schade. Schließlich sind wir Botschafter Christi. Wir sollen seine Liebe weitergeben und bekannt machen … auch unter Sportlern. Und da wir selbst Sportler sind, gerade dort. Wir wissen doch, wie sie „ticken“ …

Vielleicht ist es wichtig, neue Geschwister auf diese Gefahr aufmerksam zu machen.

Ihnen zu sagen: „Du bist neu im Glauben und das ist großartig. Verbringe ordentlich Zeit mit den neuen Geschwistern, das ist wichtig. Doch halte auch Kontakt zu den Menschen, die bisher deinen Lebensmittelpunkt bilden. Du kennst sie und sie kennen dich. Auch sie brauchen Jesus und du bist derjenige, der sie erreichen kann.“

Wenn wir neuen Schwestern und Brüdern das sagen, wie können wir ihnen helfen, das umzusetzen?

Ich glaube, es lohnt sich, darüber mit dem HERRN zu sprechen und zu beten. 

Was mich sehr interessiert: Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht? Oder war es bei dir ganz anders?

Der Jesus-Journalist ✍🏻

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